Wolfgang T. Müller

Monatliches Archiv: Oktober 2014

„Ich hab‘ Rücken…“

„Ich hab‘ Rücken“…

Vielleicht kennen Sie noch Horst Schlämmer, selbsternannter stellvertretender Chefredakteur aus Grevenbroich und grandiose Kunstfigur des Komikers Hape Kerkeling.
Dieser drückt seine ihn plagenden Schmerzen auf eine besonders einprägsame, rheinländische Art und Weise aus: „Ich hab‘ Rücken!“.
Er steht mit diesem Problem nicht alleine da.

45 Prozent aller Deutschen leiden mittlerweile an chronischen Rückenschmerzen.

Abgesehen von somatischen Ursachen wie Wirbelsäulenverkrümmung, Wassermangel, Fehlhaltungen, ja sogar Federkernmatratzen werden die Ursachen von Rückenschmerzen heutzutage vielfach auch anders gedeutet: Jemand habe schwer zu tragen oder könne bestimmte Dinge nicht mehr ertragen. In jedem Falle, weil wohl immer passend: Dieser Mensch hat sich krumm geschuftet.  Ist das wirklich so?

„Es sind die verdrängten Gefühlen, die sich oft in starken Rückenschmerzen ausdrücken.“ sagt vielleicht der Psychotherapeut. Doch wer einem der heutigen modernen Berufe nachgeht, die stundenlanges Sitzen vor dem Computer abverlangen oder zu langes Stehen, der weiß, dass oft die Rückenschmerzen durch Verspannungen und Verkrampfungen entstehen können. Es wird dann vom Hausarzt oft die klassische Massage-Behandlung verschrieben.

In spirituellen und alternativheilenden Kreisen geht man oft andere Wege, indem man zunächst herauszufinden versucht, was man sich alles aufgeladen hat und warum. „Wer zu viel auf seine Schultern geladen habe und sich dieses Zuviel nicht bewusst mache“, so z.B. Thomas Schäfer in seinem Buch „Was die Seele krank macht und was sie heilt“, „der spüre diesen Druck im Körper als Rücken- oder Bandscheibenschmerz.“
Bert Hellinger (Vater aller Familienaufstellungen) teilt diese Sichtweise nicht. Seiner Erfahrung nach können sich Rückenschmerzen nur bessern, wenn man sich vorstellt, dass man sich vor einer bestimmten Person verneigt und vergibt.
Heilung kann dann eintreten, wenn Vergangenes gehen konnte bzw. sinnvoll in die Gesamtpersönlichkeit integriert wurde.
Dieser Schritt wird erst durch Vergebung vollständig möglich. Vergebung uns selbst und anderen gegenüber bedeutet loslassen von Traumata und den damit zusammenhängenden Geisteshaltungen, die unser Glück, unsere Gesundheit und unseren Erfolg in der Gegenwart blockieren.
Doch wie vergeben, besonders wenn die Verletzung weit zurückliegt, vielleicht sogar in vergangenen Leben oder in der Familienhistorie?
Oft ist diese Person der Vater oder die Mutter, denen man durch die Verbeugung signalisiert: „Ich gebe dir die Ehre“. Laut Hellinger lassen sich so Rückenschmerzen einfach heilen, wenn man herausfindet (z.B. durch Familienaufstellung oder Rückführungen), vor wem man sich tief verbeugen sollte.
Halten wir jedoch Wut und Trauer, Angst und Frust, die Last übermäßiger Verantwortung und Minderwertigkeitsgefühle in unserem Körper gefangen, so führt dies zu Verspannungen in den Muskelgruppen, die symbolisch für bestimmte Themen zuständig sind.

Muss ich mich wirklich vor jemanden erst verbeugen, ihm die Ehre geben, um meine Rückenschmerzen loszuwerden? Was ist mit den Kids der neuen Generation, die zumeist früh schon extreme Haltungsschäden zeigen durch eine neue evolutionäre Gangart, die immer mehr im Kommen zu sein scheint? Die Smartphone-Haltung rückentwickelt den Menschen offensichtlich in seiner Entwicklung in eine Zeit, als wir wohl anfingen, nur auf zwei Beinen gehen zu lernen, damit wir die Hände frei halten für andere Dinge. Jetzt halten die Hände in zumeist nur noch das iPad oder das Galaxy-Note-Book.

Die Daumen haben sich mittlerweile zu hochsensiblen und schnellen Tastwerkzeugen weiter entwickelt, um die vielen SMSen schnell schreiben und absenden zu können. Der Rücken scheint jedoch immer weniger  in unserer evolutionären Entwicklung eine Rolle zu spielen und auch in Anspruch genommen zu werden. Er ist halt irgendwie noch da, um das Knochengerüst zusammen zu halten. Mehr nicht.

Wenn man heute beobachtet, wie lustlos, kraftlos und deformiert Menschen in der Öffentlichkeit und in den Cafe’s herumsitzen, nicht mehr mitbekommen, was sie trinken, essen oder wer ihnen gegenüber sitzt, sondern nur noch Aufmerksamkeit für einen vielleicht 15 x 8 cm großen Bildschirm vor ihrer Nase haben, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn sie über „Rücken“ klagen.

Das Rückgrat ist weich geworden. Die Smartphone-Generation verliert zunehmend den Kontakt zu ihrer unmittelbaren Umwelt und verliert sich immer mehr in ihrer parallelen Wirklichkeit.

Was ist also zu tun, um den Rücken wieder stabil zu machen?

Vielleicht dieser Weg: Zunächst einmal Selbsterkenntnis über den Istzustand und den aktuellen Symptomen. Dann Ursachen-Forschung und Findung mittels verschiedener spiritueller Lebensberatungstechniken. Dann Transformation auf Quantenebene z.B. durch die Quantenheilung und danach vor allem sanftes Umtrainieren des Unbewußten weg von den damit einhergegangenen negativen hin zu besseren Glaubenssätzen.

Und vielleicht erkennt dann auch „Horst Schlämmer“ mit seinen Rückenproblemen, dass die Welt um einen herum doch spannend genug ist, um daran aktiv teilzunehmen, statt sich in einer bewegungslosen, virtuellen Welt zu verlieren.

Wolfgang T. Müller

Geld ist nur fließende Energie

Alles ist doch nur fließende Energie. Geld auch? Oder?

Du hast Geburtstag. Stelle Dir einmal vor, Deine Familie hat beschlossen, Dich zum Geburtstag mit einen neuen High-End-Fernseher zu beglücken. Natürlich hat dann auch was die ganze Familie davon.

Natürlich erwartet die Familie dann auch, dass Du Dir das Geschenk selbst aussuchst – schließlich soll es Dir ja in erster Linie gefallen.

Wochenlang warst Du als technischer Laie unterwegs gewesen, um den modernsten Fernseher zum dennoch günstigsten Preis zu erstehen. Schließlich wurdest Du fündig. Im Preis war sogar ein Bring- und Aufstellservice inbegriffen. Dass es diesen Service heute noch gibt? Ganz umsonst! Du warst mächtig stolz auf Deine Entscheidung und Deine Errungenschaft.

Deinem Nachbar war natürlich das Firmenauto des Elektro-Fachgeschäftes nicht verborgen geblieben. Und so stand schon bald ungefragt Dein allerbester Lieblingsnachbar vor Deiner Haustüre mit irgendeinem Vorwand, nur, um – schwuppdiwupp – blitzschnell in Deinem Wohnzimmer zu stehen und Deinen neuen Fernseher unaufgefordert zu bewundern – und natürlich zu kommentieren. Nach ausführlicher Begutachtung mit begleitendem Minenspiel, das jedem Schauspieler zur Ehre gereicht hätte, stellte er die Frage aller Fragen:

„Was hast du dafür bezahlt?“ schießt es wie aus der Pistole geschossen drohend aus seinem Mund. Deine Antwort nicht abwartend, ergänzt er schnell: „Viel zu teuer eingekauft!“ „Warum hast Du den nicht über uns (die Firma, in der er arbeitet) gekauft?“, heult er auf. „Du weißt doch, den kriegst Du über mich als alten Freund und guten Nachbarn zum absoluten Super-Super- Einkaufspreis!“, klagt er an. Und noch eins drauf: „Den hättest Du für unter 1.000 Euro gekriegt, genau das gleiche Modell. Ich sag’s Dir!“

Vor Deinem geistigen Auge erscheint die Rechnung des Elektrofachhandels. Mehr als das Doppelte hast Du für Deinen Fernseher bezahlt. „Aber das ist ein ganz anderer Typ mit mehr Pixel-Auflösung“, hörst Du Dich sagen, „und außerdem wurde der kostenlos angeliefert, aufgestellt und angeschlossen.“

Du schmollst. Du fühlst Dich mies, Dein neuer Fernseher war Deine ganze Freude und nun soll er nur noch die Hälfte Wert sein? Innerhalb eines Tages? Das kannst Du Dir nicht gefallen lassen!

Dein Fernseher soll für Dich Deinen Wert behalten. Auf den Cent genau für den Preis, den Du auch dafür bezahlt hast, und der noch vor Tagen genau den Wert darstellte, den Du bereit warst, zu zahlen. Und jetzt sagt Dir Dein Nachbar einfach so, dass Du den Fernseher für weniger als die Hälfte hättest bekommen können.

Du könntest heulen. Du bist wütend. Nicht auf Dich, sondern auf den  Nachbarn, der Dir ungefragt den Wert Deines neuen Fernsehers kaputt geredet hat.

Werte sind relativ 

Nun frage ich Dich. Ändert sich für Dich wirklich etwas, wieviel Du letztlich für den Fernseher bezahlt hast? Ist der Fernseher plötzlich weniger wert, nur weil man ihn durch Tricks und zweifelhafte Bezugsmöglichkeiten hätte günstiger haben können? Hast Du Dich nicht genau auf diesen Fernseher gefreut? Warst Du nicht bereit gewesen, genau diesen Betrag dafür zu bezahlen? Geld ist letztlich fließende Energie. Und wenn Dir Dein selbsternannter Lieblingsnachbar und Fernsehexperte nun glauben lässt, für diesen Fernseher hätten zu viele Geldscheine den Besitzer gewechselt, so stehe doch einfach darüber.

Es ist Dein Leben, das Du gestaltest. Lasse Dir nicht hinein reden mit den vielen Wenn‘s und Aber‘s und Hätten und Würden und Könnten!

Vielleicht hast Du heute etwas mehr (Geld-) Energie ins Universum abgesandt. Na und? So what! Erinnere Dich doch einfach an die vielen Gelegenheiten, in denen Dir etwas geschenkt wurde – ganz ohne Gegenleistung. Oder wo Du unerwartet einen großzügigen Preisnachlass vom Bekleidungsgeschäft bekamst, weil an irgendeiner versteckten Stelle ein Knopf fehlte. Oder – oder – oder…

Da gibt es einen schönen Spruch von einem mir unbekannten Autor, der da lautet:

„Du erhältst das vom Leben zurück, was Du selbst in jedem Augenblick hineingibst – Du hast die Wahl…! Gib etwas hinein. ….jetzt! Es lohnt sich!“

In diesem Sinne Dir einen schönen großzügigen Tag – mögest Du dafür reich beschenkt werden.“

Wolfgang T. Müller

copyright 2014 by Wolfgang T. Müller. 
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe

Die zehn Gebote

Die zehn Gebote – und warum sie bis heute nicht funktionieren können…

Kennst Du die Story mit dem „Rosa Elefanten“? – Der Mentaltrainer, der gerade versucht, Dir das Rauchen auszutreiben, sagt zu Dir, um zu beweisen, dass Dein Unterbewusstsein kein „Nein“ und kein „Nicht“ kennt, Du sollst jetzt nicht an rosa Elefanten denken. Und an was denkst Du? Na an was wohl?

Um überhaupt den Prozess des Nichtdenkens an dieses blöde rosa Vieh in Gang zu bringen, musst Du einfach an das farblich verunglückte Rüsseltier denken. Ob Du willst oder nicht.

Du nickst! Ja, es ist unmöglich, nicht daran zu denken; der Trainer hat Recht.

So psychologisch vorbereitet, holt der professionelle Rauchentwöhner zum finalen Schlag aus:

„Und warum erzählen Sie denn jedem und damit sich selbst, dass Sie nicht mehr rauchen wollen? Ihr Unterbewusstsein, das ja keine Verneinung kennt, hört nur, dass Sie ab sofort mehr rauchen wollen. Und legt sich mächtig ins Zeug, um Ihnen auch noch eine Havanna-Zigarre auf Lunge schmackhaft zu machen.“

Du nickst wieder, jetzt heftiger – ja das leuchtet ein: Ab sofort überprüfst Du Deinen allgemeinen Wortschatz und negierst alle negativen Wortschöpfungen, wie „Ich will nicht fett werden“ oder auch „Ich will mich jetzt nicht aufregen über diesen blöden Typen“. Sondern Du versuchst ab sofort, alles positiver auszudrücken, Zum Beispiel: „Ab sofort werde ich immer reine, saubere Luft atmen“ oder „Ab sofort will ich schlank werden“ oder auch „Ich bin ganz ruhig“.

Mutter Theresa hat diese in uns innewohnende Gewohnheit der negativen Formulierungen sehr wohl erkannt und einmal Folgendes sinngemäß gesagt: „Einer Anti-Kriegs-Demonstration bleibe ich fern, zu einer Friedens-Demonstration können Sie mich gerne einladen.“

Achte auf Deine Worte! Alles was beachtet wird, wird verstärkt, also auch eine negative Formulierung. Achte auf das, was Du so den lieben langen Tag für negativen Müll aus Dir herausplapperst – und noch schlimmer, vor sich hin denkst. Du beschließt: Ab jetzt bemühe ich mich um grundsätzlich positivere Gedanken und Äußerungen.

Spätestens seit „The Secret“ und dem dort genannten Beispiel „Aladin und die Wunderlampe“ für das absolut oberste Gebot des freien Willens sollte jedem endlich klar sein, dass man immer das bekommt, was man sich bestellt. Auch das versehentlich negativ Formulierte. „Dein Wille geschehe…“ heißt es denn auch schon treffend im „Vaterunser“.

Warum ich Dir das alles erzähle? Nun, dann schaue Dir doch einmal die „Zehn Gebote Gottes“ an, die ja die moralische Grundlage des menschlichen Zusammenlebens und der christlichen Ethik darstellen soll.

Hier eine Kurzfassung der Gebote, wie sie uns als Kinder vom Religionslehrer oder vom Pfarrer vermittelt worden sind und seitdem unauslöschlich in unserem Unterbewusstsein verankert sein sollte:

  1. Du sollt keine anderen Götter haben neben mir
  2. Du sollst den Namen des Herrn … nicht missbrauchen
  3. Du sollst den Feiertag heiligen und nicht am siebenten Tag arbeiten
  4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren
  5. Du sollst nicht töten.
  6. Du sollst nicht ehebrechen.
  7. Du sollst nicht stehlen
  8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden
  9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib

Merkst Du was? Mit einer einzigen Ausnahme (4. Gebot) heißt es immer: „Du sollst nicht…

Wir haben weiter oben festgestellt, dass das Unterbewusstsein nicht zwischen Wahr und Unwahr unterscheiden kann und das zwischengeschobene Wörtchen „Nicht“ einfach ignoriert. Und was kommt raus? Seit Gott dem Moses die geschriebenen Zehn Gebote für das ungläubige Volk übergab, welches nach den Worten Gottes ein strenges Gesetz mit festen Regeln sein sollte, wurden diese falsch interpretiert.

Wie der bibelfeste Leser ja weiß, zerbrachen die ersten Tafeln, noch bevor Moses sie veröffentlichen konnte. Gott übergab daraufhin Moses ein ungeschriebenes und somit unsichtbares Gesetz, das er für die Kinder des Lichts in seiner Brust aufbewahren sollte. Sicherlich enthielt die erste Version der Gebote Gottes nicht einen solchen Duktus, der seitdem für angeregteste Diskussionen über den wahren Sinn und Inhalt der Zehn Gebote sorgt. Es wäre sicherlich hochinteressant, zu erfahren, was Gott damals dem Moses wirklich ins Ohr geflüstert hat. Das könnte die Welt aus den Angeln heben, glaube ich.

In diesem Aufsatz verkneife ich es mir wegen der Länge und Lesbarkeit des Artikels, näher auf die einzelnen Gebote einzugehen, was sie einst wirklich bedeutet haben könnten.

Nur ein Beispiel: 5. Gebot: Du sollst nicht töten. Ok. Unser Unterbewusstsein kennt „nicht“ nicht und es glaubt nun, munter drauflos morden zu können und glaubt sich gar im Recht. Steht doch schon in der Bibel – oder wurde da etwa ein kleines, aber sehr wichtiges Wörtchen übersehen?

Schauen wir uns um in unserer Welt, in der wir leben. Wer hält sich eigentlich wirklich an die ursprünglich vermittelte Botschaft, eben nicht zu töten oder, positiv ausgedrückt: allen Menschen und allen Wesen mit Respekt zu begegnen und dafür zu sorgen, dass es allen gut geht? Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass das hebräische „rasach“ (= töten) ursprünglich nur das ungesetzliche, willkürliche Töten meinte. Laut der damaligen Auslegung der Zehn Gebote durch die Hebräer war es also durchaus erlaubt und legitim, im Krieg zu töten oder eine durch die Gemeinschaft angeordnete Tötung, wie z.B. die Todesstrafe durchzuführen.

Und diese Auffassung scheint sich irgendwie bis heute hartnäckig gehalten zu haben.

Zusammengefasst: Aus allen diesen Überlegungen heraus bin ich der festen Überzeugung, dass die Zehn Gebote, so wie sie heute noch gebetsmühlenhaft und gedankenlos heruntergeleiert werden und immer wieder bemüht werden, wenn es darum geht, „Gerechtigkeit“ wiederfahren zu lassen, nichts taugen und weiter den Menschen unbewusst suggerieren, dass gerade das, was man mit den Geboten vermeiden wollte, geradezu verstärkt und ermuntert. Deshalb können die Zehn Gebote auch in Zukunft – so formuliert, nicht funktionieren.

Aus diesem Grunde hier zusammengefasst eine meiner Meinung nach schönere und positivere Formulierung der Zehn Gebote als Angebot für eine richtig heftige Diskussion.

Meine persönlichen Zehn Gebote:

  1. Gott ist in Dir, nenne ihn, wie Du willst!
  2. Handele immer nur eigenverantwortlich und stehe dazu!
  3. Arbeite, wenn es Dir danach ist, jedoch erfreue Dich immer auch an den schönen Dingen dieses Lebens und achte auf Dein Wohlbefinden!
  4. Ehre und achte Deine Mitmenschen, alle Wesen und die Natur!
  5. Achte auf das Wohlergehen aller Lebewesen, hüte, umsorge und pflege sie!
  6. Achte und respektiere die Lebensgemeinschaft Deiner Mitmenschen.
  7. Achte und respektiere fremdes Eigentum.
  8. Achte auf Wahrheit und Klarheit in Deinem Denken, Handeln und Tun.
  9. Freue Dich über den Wohlstand Deiner Mitmenschen
  10. Erfreue Dich an dem, was Dir und zu Dir gehört, achte und ehre Deine Familie und Deinen eigenen Wohlstand.

Sicherlich sehr unfertig und diskussionswürdig, ganz bestimmt jedoch sehr viel positiver formuliert. Was meinst Du?

Herzlichst Dein Wolfgang T. Müller

copyright 2014 by Wolfgang T. Müller. 
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe

 

Was eigentlich ist Glück?

Was eigentlich ist Glück?

Glück kann eine Portion Pommes Frites sein.

„Wie das?“ wirst Du möglicherweise erstaunt fragen. Folge einfach meiner kleinen Geschichte und auch Du kannst vielleicht künftig in jedem gestiftelten und frittierten Kartoffelstückchen Dein ganz persönliches Glücksgefühl entdecken.
Vorab: Sicherlich ist Dir  folgende Aussage längst bekannt:
„Glücklich sein ist von keinem Geld der Welt und keinem materiellen Wohlstand abhängig.“
Wissenschaftler haben längst durch weltumspannende Langzeitstudien nachgewiesen, dass Glück nur aus sich selbst heraus entsteht, und dies völlig unabhängig von den persönlichen Lebensumständen.
Du kannst die allerärmste Kirchenmaus auf Erden sein oder mehrfacher Milliardär – das Glücksgefühl kann sich nur einstellen, wenn man im Moment lebt, den überraschenden positiven Augenblick wahrnimmt und dies mit allen Sinnen genießt.

Nun zu meiner kleinen Geschichte, die sich wirklich so zugetragen hat.

Ich war wieder einmal als Experte, als Dozent auf einem Kreuzfahrtschiff engagiert. Diesmal war es die MS EUROPA, das einzige fünfeinhalb-Sterne-Schiff der Welt. Luxus pur! Der Himmel auf Erden auch für sehr vermögende und entsprechend verwöhnte deutsche Kreuzfahrtgäste. Die Reise ging diesmal von Acapulco über Hawaii nach Cairns / Australien – einmal quer über den Pazifischen Ozean.

Wir hatten neben der ohnehin schon spitzenmäßig kochenden Küchenbrigade von rund 60 Köchen auch noch zwei Michelin-Sterne-Köche an Bord, die uns zusätzlich in die höchsten kulinarischen Genüsse entführten. Jeden Tag, morgens – mittags – abends. Beim zweiten Abschnitt der Reise waren auch einige Familien mit ihren Kindern an Bord.
Nur 5 Kinder bei rund 320 Passagieren – aber es reichte für eine eigens engagierte Ganz-Tages-Nanny. Sie hatte die Kinder gut im Griff und die Eltern konnten die Reise entsprechend genießen.
An einem Seetag-Mittag irgendwo am Äquator und in der Nähe der Datumsgrenze saßen meine damalige Frau und ich im Lido-Cafe der MS EUROPA und wollten uns wie gewohnt aus der reichhaltigen und wie immer exquisiten Menükarte ein Mittagessen zusammenstellen. Am großen runden Nebentisch saßen die fünf Kinder zusammen mit ihrer Betreuerin. Da rauschte ein Koch mit einer großen Schüssel voller duftender Fritten vorbei. Zwei Kellner folgten mit kleineren Schüsseln, gefüllt mit Tomatenketchup und Mayonnaise.

Mir lief beim Anblick dieser goldgelben Pommes augenblicklich das Wasser im Mund zusammen. Sowas hatten wir ja noch nie auf diesem Luxusliner auf dem Speiseplan gesehen. Halblaut sagte ich zu meiner Exfrau, dass das genau das wäre, was ich jetzt am aller-allerliebsten hätte statt der ganzen, raffinierten Genüsse, die die Speisekarte aufzählte.

Jetzt würde ich gerne auch Kind sein und bei der Nanny und den anderen Kindern am Tisch sitzen. Schade, dass die Fritten wohl nur den Kindern vorbehalten sind.
Ich wählte also aus dem offiziellen Speisezettel einige leichtere Gerichte aus und ließ mir dazu ein frischgezapftes, kühles Bier schmecken.

Der Duft der Fritten aus der großen Schüssel am Nebentisch zog zwar zu uns verführerisch herüber, aber ich war bereits mental darüber hinweg und dachte auch nicht mehr an den mir vorenthaltenen Genuss.
Plötzlich erschien der gleiche Koch hinter mir und stellte wortlos einen großen Teller mit berauschend duftenden, goldgelb frittierten Pommes Frites vor mir ab, gefolgt von zwei Kellnern, die mir Ketchup und Mayo in einer Menge hinstellten, die sicherlich für die ganze Kindergruppe ausgereicht hätte.
Alle drei Bedienstete stellten sich anschließend breit grinsend in einer Reihe vor mir auf, wünschten mir einen besonders guten Appetit und einer der feixenden Kellner meinte dann noch, dass die kleinen Wünsche auf der MS EUROPA vom lieben Gott persönlich und immer sofort erfüllt werden.
Ich war so perplex, dass mir die Sprache wegblieb. Es stellte sich bei mir ein unsagbares Glücksgefühl ein und ich sage Euch: Nie hat mir eine Portion Pommes Frites besser geschmeckt.
Dieses Glücksgefühl hätte ich mit keinem Geld der Welt erkaufen können – die Fritten schon. Ich hätte sicherlich auch ganz einfach den Kellner fragen können, ob ich auch eine Portion haben könnte – schließlich befand ich mich auf der luxuriösesten und schönsten Kreuzfahrtyacht der Welt und da werden alle Wünsche wahrgemacht.

Aber der feine, glücklich machende Unterschied war die totale Überraschung. Da hatte ein anderer Mensch – hier der Koch – genauer hingehört, sich Gedanken gemacht, war nicht zum Tagesgeschäft übergegangen und hatte die Zeit gefunden, einen anderen Menschen glücklich zu machen.
Und dieses Glücksgefühl war bei mir angekommen. Ich war offen für diese in keiner Weise selbstverständliche Geste und ich habe diesen Glücksmoment als das angenommen, was es war – als ein Geschenk des Himmels.

Und so kann das Glück dieser Erde auch einmal in einer Portion Fritten zu finden sein.
In diesem Sinne wünsche ich Dir von Herzen, dass auch Du offen und dankbar bist für die wunderbaren Geschenke des Universums und dass Du diese mit allen Deinen Sinnen auch annehmen und vorbehaltlos genießen mögest.
So wirst auch Du – unabhängig von Deinem sozialen Status – vielleicht zum glücklichsten Menschen dieser Welt.
Bist Du auch meiner Meinung? Oder siehst Du das völlig anders? Oder was bedeutet Glück für Dich persönlich?

Herzlichst

Wolfgang T. Müller

copyright 2014 by Wolfgang T. Müller. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe

Schatz, wir müssen reden!

Schatz, wir müssen reden!

Männer, wer von Euch hat bereits einmal diesen Satz von seiner besten aller Ehefrauen, Geliebten, Lebensgefährtinnen, oder wie man auch sonst seine sexuelle und partnerschaftliche Beziehungen nennen mag, gehört? Hand auf’s Herz, wenn dieses nicht gerade in diesem Moment in die Hose gerutscht ist: Hast Du nicht das Schlimmste befürchtet? Hast Du nicht bereits gedanklich angefangen, Deinen Notfall-Koffer mit Bargeld, Rasierapparat, Notebook, privatem Terminkalender, Zahnbürste und Unterhose zu packen? Gibt es etwas Schlimmeres für einen partnerschaftlich gesehenen bequem gewordenen „Couchpotato“ als diese vier Worte? War denn nicht alles absolut in Ordnung in eurer Beziehung? Was kann Frau denn nur von einem wollen?

Frauen wollen reden, Männer wollen flüchten

Frauen wollen reden. Sie schlucken viel, halten zumeist länger an einer Partnerschaft fest, geben diesen immer wieder eine neue Chance – und Männer bekommen diesen inneren Verzweiflungskampf oft überhaupt nicht mit. Bis dann für sie wie aus heiterem Himmel Donner und Blitz und Ungemach über sie hineinstürzen mit diesen harmlosen Worten: „Schatz, wir müssen reden“.

Und dann sitzt man da als bislang stolzes Mannsbild mit schlotternden Knien und ziemlich kleinlaut und wartet darauf, dass „die bessere Hälfte“ einem die Leviten liest. Im besten Falle kommt man nochmals mit einem blauen Auge davon, bekennt Reue und verspricht, künftig die Frau im Haushalt zu entlasten, den Mülleimer ohne Murren und Knurren hinunter zu tragen und für die eigene Pulle Bier vor dem Fernseher zu sorgen.

Und dann läuft es spätestens nach ein paar Tagen in den gewohnten Bahnen weiter. Man kann doch nicht anders. Mama ist schuld, die einen so erzogen hat. Papa ist schuld, weil er ihm  immer vorgelebt hat, wer der Herr im Hause ist und dass kein Widerspruch geduldet wird. Alles war doch so prima – oder? Alles tanzt nach seiner Pfeife und er darf sich wie Pascha fühlen.

Hat er nicht genug getan für den Erhalt der Familie? Geht er nicht tagein – tagaus hart arbeiten für das bisschen Lohn? Hat er da nicht den Feierabend verdient? Was macht da schon die Frau? Das bisschen Haushalt –macht man doch mit links – oder? Und die Kinder sind doch sowieso den ganzen Tag aus dem Haus. Kindergarten, Schule, Betreutes Lernen, draußen spielen. Da hat die Frau doch keine Arbeit mit. Soll sich halt nicht so anstellen. Hat ja gewusst was auf einen zukommt, wenn man eine Familie gründen will. Wer wollte denn heiraten und Kinder kriegen? Der Mann doch nicht. Zumindest nicht so schnell.

Dein Leben als Doku-Show

Und so sitzen sie nebeneinander Abend für Abend und ziehen sich eine Doku-Show nach der anderen rein. Fremdes Leben. Ist ja auch spannender. Da kann man dann mitreden und über die anderen herziehen. Das lenkt grandios von seinen eigenen Themen ab, und man kommt erst gar nicht auf die Idee, mal statt des Fernsehers einen großen Spiegel aufzustellen und dort hinein zu schauen.

Man hat sich selbst degradiert zu einer irgendwie gearteten Zweckgemeinschaft. Wo ist die Liebe geblieben? Wo der Respekt gegenüber dem anderen? Und noch viel dramatischer: Wo sind alle die Träume, die gemeinsamen Träume geblieben?

Noch schlimmer: Man lässt sich selbst gehen. Man wertschätzt sich selbst nicht mehr, man liebt sich nicht mehr, man vergisst sich. Männer vergessen sich sehr viel schneller als Frauen, Frauen nehmen sich länger wahr und leiden länger, im Stillen. Sinnentleerung auf unterschiedlichem Niveau. Boreout. Bis es ausbricht wie ein Vulkan mit den Worten: „Wir müssen reden“. Das wäre ein Chance – eine große Chance, endlich miteinander zu reden statt gegeneinander. Zuhören statt dagegen anbrüllen. Die Sorgen, Gedanken, Befindlichkeiten ernst nehmen statt sie zu verharmlosen.

Dabei muss man sich nicht immer einig sein. Aber den anderen Menschen achten in seinem Sosein. Sich einfach einmal auf den Stuhl des anderen setzen und ganz einfach wahrnehmen das Andersdenken und das Andersempfinden.

Wir sind rund 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. 7 Milliarden Individuen; niemand gleicht dem Anderen. Wir sind einzigartig. Uns gibt es nicht ein zweites Mal. Das ist die Tatsache. Und jedes dieser Individuen hat seine eigene Geschichte, seine eigene Vergangenheit, seine Gegenwart und seine ganz individuelle Betrachtungsweise zur eigenen Zukunft. Jeder lebt seine Wirklichkeit. Und aus der Wirklichkeit wird gelebtes Leben. Und daraus entsteht die eigene Wahrheit, die so verschieden ist wie jeder einzelne Mensch einzigartig ist in diesem Universum. Diese milliardenfache, einzigartige Wahrheit zu erkennen und zu respektieren ist die Basis für eine gesunde, lebendige und respektvolle Partnerschaft und ein achtsames Miteinander mit allen anderen Wesen auf dieser Erde.

Wir sind Individuen. Das hat die göttliche Schöpfung so gewollt. Und wir sollen unsere Einzigartigkeit in allen Facetten leben und nicht ständig versuchen, uns den anderen anzugleichen, normal zu werden; von wem auch immer Normalität reklamiert wird. Wir sollen unsere vermeintlichen Schwachstellen annehmen und lieben. So wie wir unsere Stärken lieben und annehmen sollen und alles, was dazwischen ist. Dann  – nur dann, bist Du in der göttlichen Eigenliebe.

Sieben Milliarden Wahrheiten

Wenn ich anerkenne, dass jeder Mensch, dem ich begegne und der in mein Leben tritt, seine eigene Wahrheit hat und lebt, dann bin ich auch toleranter zu der Andersartigkeit meines Gegenübers. Denn die vermeintliche Andersartigkeit bei meinem Partner findet nur in meinem Kopf statt mit meinen Bewertungen, die aus meiner eigenen Wahrheit gespeist werden. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin genauso andersartig und geheimnisvoll aus der Sichtweise aller anderen Menschen. Wie sollen sie wissen, was ich fühle, denke, bin? Wie willst Du wissen, wie alle anderen da draußen fühlen, denken, sind? Es sind nur Annahmen, basierend auf meiner eigenen, individuellen Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn ich diese Erkenntnis in mein Leben einlasse, integriere, danach lebe, dann bin ich gelassener und brauche zu meinem eigenen Überleben nicht mehr die Anerkennung, die Liebe, das Wohlwollen im Außen. Alle diese nicht eben förderlichen Verhaltensmuster zwingen uns ja immer wieder dazu, zu beobachten, wie sich andere Menschen uns gegenüber verhalten. Wir mutmaßen, was unser Partner gerade denkt, insbesondere über uns. Dabei ist und bleibt es unsere eigene Geschichte, unser Kopfkino. Wir wollen doch alle nur geliebt werden. Das ist unsere große Intension. Auch von unserem Partner, den wir so oft gar nicht verstehen. Und deshalb greifen wir an, werden aggressiv. Wir wollen quasi die Liebe erzwingen vom anderen und lassen uns dazu eine Menge Unsinn einfallen, die den anderen verletzen und enttäuschen. Aber uns selbst enttäuschen wir am meisten. Denn so werden wir immer nur einer zerbrechlichen, egoistischen Liebe hinterher hecheln. Das, was ich da von mir aus dann an Liebe gebe und auch empfange, ist dann nicht mehr bedingungslos. Sie ist nicht mehr rein im göttlichen Sinne.

Das eigene Liebestöpfchen auffüllen

Nur die Liebe, die in einem innewohnt, die gesunde Eigenliebe, nur die nährt, macht stark und empathisch im Außen. Dieses Liebestöpfchen gehört als allererstes gefüllt. Und wenn dann ein liebendes Wesen Dir sagt, dass man dich liebt, dass du etwas gut gemacht hast, dann ist das nur das Sahnehäubchen oben auf.

Und dann, wenn Du danach strebst und lebst, dein eigenes Liebestöpfchen gefüllt zu halten, dann wirst Du auch in freudiger Erwartung der kommenden Unterhaltung entgegensehen, die eingeleitet wird mit den Worten: „ Schatz, wir müssen reden.“

Dein Wolfgang T. Müller

copyright 2014 by Wolfgang T. Müller.
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe

 

Der Artikel ist auch erschienen in „VISIONEN“, Ausgabe 05/0214

In Liebe „Nein“ sagen lernen!

In Liebe „Nein“ sagen dürfen!

Wenn Menschen in meine Beratungspraxis kommen oder mir Seminarteilnehmer gegenübersitzen in banger Erwartung, dass ich für sie den Stein des Weisen nicht nur finden, sondern für sie auch bergen soll, dann geht es in der Essenz zumeist nur um Eines: Wie schafft man es, sich abzugrenzen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und endlich auch einmal ein „Nein“ aussprechen zu dürfen; ohne Konsequenzen befürchten zu müssen?

Der eigene Wille wird sehr früh schon unterdrückt

Viele von uns haben von Kindheit an nicht wirklich gelernt, „Nein“ sagen zu dürfen. Ein „Nein“ wurde meist als egoistisch, bockig, ungezogen und ungehörig empfunden und auch so vermittelt. „Gib dem Onkel doch dein schönes Händchen, spiele doch mit dem Onkel Hoppe-hoppe-Reiter!“. Wenn dann das kleine Mädchen ehrlich und unverblümt sagte, dass sie den Onkel nicht mag, kam vielleicht die Retourkutsche: „Sei lieb und tue, was ich dir sage, schließlich ist das unser Erbonkel und wir kriegen später das schöne, große Haus von ihm vererbt. Also stell‘ dich nicht so an. Mach schon!“ Und schon war der Wille gebrochen.

Um des lieben Friedens Willen

Nicht nur aktives Austreiben des eigenen „Nein“-Willens war in der Kinderstube angesagt, sondern das Kind lernte auch durch Beobachtung, wie sich Eltern in bestimmten Situationen verhalten und es übernahm dies als selbstverständliche und vor allem richtige Verhaltensweise, ohne es je zu hinterfragen. Wenn die Eltern den Kindern vorleben, eine „Faust in der Tasche“ zu machen und nichts zu sagen, wenn es angebracht wäre; wenn es mitbekommt, wie die Mutter „des lieben Friedens Willen“ immer wieder klein beigibt und sich immer und immer wieder mit ihren eigenen Bedürfnissen hinten anstellt, wenn es beobachtet, dass die Eltern gegenüber anderen nie ein „Nein“ auszusprechen wagen, um nicht anzuecken, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn es später als Erwachsene ebenfalls nicht „Nein“ sagen kann.

Und dann ist man plötzlich erwachsen geworden in einem Umfeld von „Nein“-Verweigerern.

Die eigene Macht freiwillig abgegeben

Man sagt zu allem „Ja und Amen“, hat keine eigene Meinung mehr, die sich auszudrücken lohnt und kommt immer mehr in die Abwärtsspirale der Fremdbestimmung. Dann kommen solche Sätze wie „Das kann ich doch nicht machen“, „Das ist ungehörig, das tut man nicht“, „Was sollen denn die Leute, die Nachbarn, was soll der Chef von mir denken?“, „In Gottes Namen, dann mache ich es eben…“ und so weiter und zu weiter. Es sind die gleichen Menschen, die für alles und jedes, was sie tun wollen, zuerst die Zustimmung oder sogar die Entscheidung eines Anderen benötigen. Sie geben damit freiwillig ihre eigene Macht ab. Sie sind entscheidungsunmündig geworden.

Wo ist die Macht geblieben, die wir mitbekommen haben, als wir in diese Welt als Menschwesen eintauchten, um Erfahrungen zu machen, die das Universum wachsen lassen? Ich meine nicht die egoistische Macht über andere. Ich meine die selbstverständliche Macht, ein Leben selbstbestimmt und in Selbstliebe leben zu dürfen. Das Gegenteil von Macht ist Ohnmacht. Totale Fremdbestimmung. Andere bestimmen über mein Leben, über meine Meinung und über mein Tun oder Nichttun. Tiefe Depression, Selbstaufgabe und Verzweiflung ist die Folge.

Emotionsskala

Da gibt es eine sogenannte „Emotionalskala nach Esther Hicks“, mit der ich sehr gerne bei meinen Quantenheilungs-Seminaren arbeite. Eine Skala mit 22 Abstufungen. In der obersten Zeile als absolut erstrebenswerte Emotionen stehen die Begriffe „Freude / Wissen / Freiheit / Liebe / Wertschätzung“. Aber auch das Wort „Macht“. Mit den oben genannten fünf Begriffen können sich zumeist meine Seminarteilnehmer identifizieren. Das können sie nachvollziehen. Aber beim Wort „Macht“ gibt es oft heftigste Reaktionen. Wie kann das sein? Macht als erstrebenswerteste Emotion neben den so hehren Begriffen wie „Liebe“. Dann kommen die Kommentare: „ Wie kann Macht eine positive Eigenschaft sein. Diesen Zustand will ich aber nicht erreichen. Ich will keine Macht über andere haben wollen“ usw.

Ich versuche, zu erklären, dass hier das Wort „Macht“ zunächst einmal neutral besetzt ist. Aber die meisten verknüpfen das mit der verachtenswerten Handlung, Macht über jemanden anders ausüben zu können. Das ist hier aber nicht gemeint. Gemeint ist: „Alle Macht ist in Dir“ – wie schon bei „Star Wars“ zu hören ist. Eine schlichte, aber sehr wichtige, universelle Lebensweisheit.

Ohne Macht ein Nichts

Wenn Du keine Macht hast – was bist Du dann?  Na klar doch: eben ohnmächtig – ohne Macht. Und dieser Begriff steht neben den anderen Begriffen wie „Furcht / Angst / Trauer / Depression / Verzweiflung“ an allerletzter Stelle der Emotionsskala. Wenn ich keine Macht über mich selbst habe, dann bin ich ohnmächtig. Dann – nur dann – bestimmen andere Menschen über mich, über mein Leben.

Und das ist immer dann der Fall, wenn ich zum Beispiel in einer bestimmten Situation „Nein“ sagen sollte, „Nein“ sagen müsste, es aber nicht tue. Eben um des lieben Friedens Willen.

Diese Menschen, die im Leben nie gelernt haben, „Nein“ zu sagen , sind oft sehr verzweifelt, funktionieren nur noch, haben ständig Angst, nicht zu genügen, etwas falsch zu machen oder den Zorn des Anderen auf sich zu ziehen. Sie haben Angst, nicht mehr gelobt, anerkannt, geduldet zu werden. Noch deutlicher: Sie fürchten sich davor, dass der Andere das vermeintliche Wohlwollen entziehen könnte. Und dahinter steckt die tiefe Angst, nicht mehr geliebt zu werden.

Deshalb geben diese „Nein“-Verweigerer alles, um immer und um jeden Preis es allen recht machen zu wollen, Everybody‘s Darling spielen zu müssen.

Wenn diese Menschen erkennen, dass alle ihre Versagensängste darauf fußen, das sie quasi einer Liebe hinterherhecheln, die sich nur im Außen befindet, jedoch bislang nicht erkannt haben, dass es nur der Eigenliebe bedarf, dann werden sie auch wieder die Macht über sich selbst haben und ein friedliches, selbstbestimmtes und kraftvolles Leben leben.

Wie diese Menschen, deren eigenes Liebestöpfchen recht leer ist, wieder in die kraftvolle Eigenmacht kommen, das wird zum Beispiel in guten Lebensschulen gelehrt.

Ein liebevolles „Nein“ zu jemand anderen ist immer auch ein liebevolles „Ja“ zu sich selbst. Und es auch auszuhalten, sich für das „Nein“ nicht rechtfertigen zu müssen. Immer auch zum Wohle aller.

Ihr Wolfgang T. Müller

copyright 2014 by Wolfgang T. Müller. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe

Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!

Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott

Wer kennt nicht diesen Spruch, den man hört, wenn langsam die Erkenntnis dämmert, dass man sich nur selbst am besten helfen kann; wenn man möglicherweise von anderen Menschen enttäuscht wurde, von denen man Hilfe erwartet hatte.

Hilf Dir selbst – dann hilft Dir Gott; was bedeutet das eigentlich wirklich? Wer ist denn Gott, der mir hilft, wenn ich mir selber helfen soll? Muss ich mir erst selber helfen, damit Gott einschreitet? In welcher Form erscheint denn Gott? Warum kann er nicht gleich die ganze Arbeit machen? Was ist wirklich mit diesem Spruch gemeint, mit dem man oft so wenig anfangen kann in dem Moment, wo man Hilfe am Nötigsten braucht?

Wer bist Du?

Diese Frage wird seit Jahrtausenden angehenden buddhistischen Novizen, die Mönch werden wollen,  von ihren spirituellen Meistern gestellt. Es ist ein Aufnahmeritual. Wer bist Du? Wer bist Du wirklich? Du bist nicht ein männliches oder weibliches Wesen, bist nicht Mutter oder Vater, bist nicht ein schlechter oder guter Schüler, bist nicht irgendein berufsausübender Mensch. Das alles sind Eigenschaftsbeschreibungen. Mehr nicht! „Wer bin ich – und wenn ja wieviele?“ fragt auch Richard David Precht in seinem gleichnamigen philosophischen Bestseller.

Die Antwort ist so simpel wie in christlich-kirchlichen Kreisen heftig umstritten: „Ich bin Gott – Du bist Gott, wir alle sind Gott“. Wir sind ein göttliches Wesen. Wir sind reine Seele, die in diesem unserem menschlichen Körper hier auf Erden eine Erfahrung machen will. Wir sind reines Licht. Wir sind alle über ein morphisches Feld miteinander verbunden.  Alle unsere Erfahrungen gehen ein in dieses Quantenfeld. Ein Gedanke mehr verändert das Universum. Dort, im sogenannten Nullpunktfeld, wie es die Quantenphysiker beschreiben, existiert keine Zeit und kein Raum. Alles geschieht gleichzeitig und überall.  Gestern ist heute ist morgen. Unser höheres Selbst, das wir als Gott, Buddha, Allah oder Akua bezeichnen, ist allgegenwärtig. Es ist ein Teil von uns. Wir sind ein Teil dieser göttlichen Matrix, dem reinen Bewußtsein.

Dein Wille geschehe

Wir gestalten unsere Welt selbst mit unseren Gedanken, Wünschen und Träumen. Der Bibelspruch „Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden“, Teil des bekanntesten christlichen  Gebetes „Vater unser“, sagt nichts anderes. „Wie im Himmel“ meint, dass Dein Wille, Dein Wunsch auf höherer Ebene, eben bei Gott oder Deinem höheren Selbst, formuliert und ausgesprochen werden muss, damit es auf der materiellen Ebene, auf dieser Erde in unserer Wirklichkeit manifestiert werden kann. So die Anleitung auch sehr vieler Wunscherfüllungs-Bücher.

Wenn es also heißt, dass Gott (Dein göttlicher Wille, Deine höhere Intelligenz im morphischen Feld) Dir hilft, wenn Du Dir selbst hilfst, dann bedeutet das nicht mehr als dass Du die Macht über Dein eigenes Leben und Dein Schicksal wieder in die eigenen Hände genommen hast. Kein anderer bestimmt über Dein Leben, sondern nur Du alleine.  Gott ist in Dir, während Du Dir selbst hilfst.

Selbstheilungskräfte wecken

Und genau nach diesem gleichen Prinzip des Sich-selbst-helfens funktioniert auch die Selbstheilung. Zumeist funktioniert sie sowieso ständig ohne willentliche Erklärung. Wunden heilen ja auch in der Regel von alleine und schließen sich. Unser Körper ist ein Wunderwerk, wenn man ihn machen läßt.

Aber Krankheiten entstehen ja nicht einfach aus einer Laune der Natur heraus. Krankheiten entstehen zu 99,9 % aus irgendeiner psychischen Befindlichkeit heraus. Aus irgendwelchen einschränkenden Glaubenssätzen und Mustern, die man sich meistens irgendwo in der Kindheit angeeignet hat.  Aus diesen begrenzenden Sichtweisen zu bestimmten Lebensthemen (z.B.  „Man muss sich sein Geld hart verdienen; man bekommt nichts geschenkt im Leben.“) erwachsen mit der Zeit körperliche Krankheiten und man spricht dann von psychosomatischen Erkrankungen. Menschen zum Beispiel, die es nie gelernt haben im Leben, „Nein“ sagen zu dürfen ohne Konsequenzen, die „Everybodys Darling“ sein wollten, die immer „um des lieben Frieden Willens“ nachgegeben haben, schlittern irgendwann in ein heftiges Burnout oder bekommen sogenannte todbringende Krankheiten wie Krebs. Die Seele schreit in diesem Falle zu ihnen über die körperliche Krankheit, endlich innezuhalten und dem Leben eine neue Richtung zu geben. Doch unser Ego ist oft mächtig. Unsere antrainierten Verhaltensnormen oft zu stark. Man kann doch nicht anders. Was soll der Nachbar, der Chef, die Familie denken? Also macht man weiter im Trott, bis man ausgebrannt ist.

Die Seele will nicht mehr, der Körper will nicht mehr, der Geist sowieso schon längst nicht mehr.

Wenn kein Medikament, keine Spritze, keine Behandlung mehr hilft, dann kommt meistens – aus Verzweiflung – die Einsicht, dass man sich selbst nur helfen kann, wenn man wirklich bereit ist, seine Sichtweise zu bestimmten Lebensdingen zu verändern und es auch zu leben.  Dann hilft Dir Deine höhere Intelligenz – Dein persönlicher Gott – auch dabei, wieder zu gesunden.

Heile Dich selbst – dann heilt Dich Gott

Dazu brauchst Du nicht viel. Du brauchst Dich nur Deiner innewohnenden Selbstheilungskräfte zu erinnern und diese zu aktivieren. Dazu gibt es eine Menge wunderbarer Selbstheilungsmethoden, die Du leicht und ohne fremde Hilfe jederzeit und überall anwenden kannst. Wie ein Kind, das Talent zum Malen zeigt und man ihm nun beibringt, wie es mit Farbe, Pinsel und Maltechniken umzugehen hat, so kann man die diversen Selbstheilungstechniken erlernen, trainieren und jederzeit bei sich und anderen Menschen anwenden. Sie sind machtvolle Werkzeuge in den Händen Wissender. In Österreich, Deutschland und der Schweiz gibt es den Beruf des Energetikers oder geistigen Heilers und spirituellen Lebensberaters. Diese Menschen haben ihre besondere Begabung zu ihrer Berufung gemacht und sich in diverse energetische Heilungsmethoden ausbilden lassen, wo  z.B. auch Reiki oder Quantenheilung dazu gehört.

Die Heilerakademie Europa mit Sitz in Pyhra / Niederösterreich bildet z.B. Energetiker und spirituelle Lebensberater ganzheitlich aus  und bietet viele Spezial-Seminare und Workshops in geistiges Heilen an. Mehr Informationen unter www.heilerakademie.eu

Wolfgang T. Müller

copyright 2014 by Wolfgang T. Müller. 
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe

Der Artikel ist auch erschienen in der Gesamtausgabe „STADTLANDZEITUNG“; Ausgabe 10/2014

PDF-LINK: Hilf-Dir-selbst_StadtLandZeitung