Wolfgang T. Müller

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“Waiwai“ – Das heilige Wasser

Auf Hawaii hat Wasser eine ganz besondere Bedeutung und das drückt sich in sehr vielen unterschiedlichen Bezeichnungen für jede Art von Wasser und Regen aus.

Die hawaiianische Sprache ist sehr tiefgründig, denn sie kannte seit Urgedenken bis zum Eintreffen der ersten Missionare um 1820 nur das gesprochene, gesungene und getanzte Wort. Die Schriftsprache war den Polynesiern fremd.

Deshalb entwickelte sich eine sehr tiefgehende, positive Sprache. Jede Silbe eines Wortes hat eine verborgene Bedeutung, die das Wort als Ganzes näher erklärt.

Wie bei allen Naturvölkern gibt es speziell für Dinge aus der Natur viel mehr Differenzierungen und genauere Bezeichnungen als hierzulande.

Süßwasser heißt „wai“ im Gegensatz zu Salzwasser/ Meer „kai“. Den himmlischen Regen nennen dieHawaiianer „ua lani“.

Bei einer großen Menge oder um einem Wort besonderen Ausdruck zu verleihen wird die Silbe zumeist verdoppelt. In diesem Falle wird also aus „wai“ (Süßwasser) „waiwai“, also viel Süßwasser, zum Beispiel sehr viel Regen.

Da die hawaiianische Sprache sehr lyrisch, heilend und mehrdeutig ist, steht „waiwai“ auch für die Fülle im Leben in allen Bereichen.

Nur an gut gewässerte fruchtbare Felder zu denken würde nur einen kleinen Teil dessen erfassen, was wirklich mit „Fülle“ gemeint ist. Es geht nicht nur um Nahrung und Besitztümer, sondern insbesondere um einen harmonischen Fluss des Lebens.

Fülle nach hawaiianischem Verständnis zeigt sich in stabiler, körperlicher und psychischer Gesundheit ebenso, wie durch gelebte Spiritualität.

Und einer Fülle an Bewusstheit und Präsenz für jeden einzelnen Moment und für harmonische Beziehungen mit Mensch, Tier und Natur.

Zu den drei berühmtesten Stränden der Welt gehört neben der Copacabana und Acapulco der Waikiki-Strand im Ortsteil Honolulu auf Hawaii. Im Wort Waikiki steckt auch die Silbe „wai“ drin – und richtig, Waikiki hat ebenso mit Wasser zu tun, genauer: mit sprudelndem Wasser. Bevor es zu einem Urlaubsparadies wurde, war dort früher ein Sumpfgebiet, das von Bergbächen und Brunnenwasser feucht und schlammig gehalten wurde.

Aber auch in dem Wort „Hawaii“ findet sich „wai“ wieder.

„Ha“ ist der „Atem des Lebens“. Dies ist die Aufforderung an uns, stets präsent zu sein und jeden einzelnen Moment bewusst und mit allen Sinnen zu genießen.

„Wai“ ist, wie bereits beschrieben, die Fülle im Leben und das zweite „i“ steht für die Verbindung zum Göttlichen.

So wird „Hawaii“ – frei übersetzt – als „Ort zur Bewahrung des Wissens um den Atem des Lebens“ bezeichnet.

Möge Dich viel „waiwai“ auf Deinen Wegen begleiten.

Wolfgang T. Müller

P.S. Ich bin im Februar 2016 wieder auf Hawaii und man kann mich begleiten. Alle Infos zu dieser spirituellen Studienreise unter www.akua-events.com